- within Finance and Banking topic(s)
- within Transport and Technology topic(s)
- with readers working within the Consumer Industries industries
Liebe LeserInnen unseres German Desk Newsletters,
die Tage werden kürzer, die Abende kühler, und
während die ersten Blätter fallen, beginnt für viele
Unternehmen eine besonders intensive Phase des Jahres. Der Herbst
ist traditionell die Zeit, in der Projekte vorangetrieben, Weichen
für das kommende Jahr gestellt und rechtliche Fragen mit
Weitblick geklärt werden. In den Niederlanden kommt zudem
hinzu, dass das Land Ende des Monats – wieder –
Parlamentswahlen hat.
Auch bei BUREN gibt es einiges Neues: Mit den jüngsten
Entwicklungen im Investitionsprüfungsrecht zu sensiblen
Technologien, einem richtungsweisenden Urteil des Netherlands
Commercial Court zur Restrukturierungspraxis sowie die Neuerungen
im niederländischen Haushaltsplan und zuletzt der erfreulichen
Verstärkung unseres Banking & Finance-Teams möchten
wir Ihnen wieder praxisnahe Einblicke und aktuelle
(steuer)rechtliche Informationen an die Hand geben.
Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre –
vielleicht bei einer heißen Tasse Tee oder Kaffee.
Themen im Fokus
Aktualisierte BTI-Leitlinie: Investitionskontrolle bei sensiblen Technologien
Das niederländische Büro für
Investitionsprüfung (BTI) hat seine Leitlinie zur Anwendung
des Sicherheitsprüfungsgesetzes (Vifo-Gesetz) im Bereich
sensibler Technologien überarbeitet.
Die wichtigsten Neuerungen:
- Klarere Definitionen: Ab wann gilt ein Unternehmen als im Bereich sensibler Technologien tätig?
- Präzisierungen für die Praxis: Umgang mit Vorprodukten, Dual-Use-Gütern und Integrationsprozessen.
- Technologiekategorien im Fokus: Photonik, Halbleiter, Hochsicherheitstechnologien.
Besonders für Anwälte, Investoren und Unternehmen in Hightech-Branchen sind diese Konkretisierungen hoch relevant – nicht zuletzt, weil sie die Meldepflichten beim BTI erheblich beeinflussen können.
Anteilspfandverwertung als Restrukturierungs-instrument
Das Urteil des Netherlands Commercial Court vom 13. Mai 2025 zur
Restrukturierung der Selecta-Gruppe zeigt eindrücklich:
Unternehmenssanierungen müssen nicht zwingend über ein
Insolvenzverfahren oder das WHOA-Verfahren erfolgen.
Stattdessen genehmigte das Gericht die Privatverwertung von
verpfändeten Anteilen was schneller, flexibler und
kosteneffizienter als eine öffentliche Versteigerung
ist.
Eine Besonderheit dieses Urteils ist auch, dass das Urteil auf
Englisch vorliegt, da das Verfahren vor dem Netherlands Commercial
Court (NCC) geführt wurde.
Das Urteil stärkt die Attraktivität der Verwertung von
Pfandrechten als Restrukturierungsinstrument, gerade auch für
international agierende Unternehmen.
Steuerpaket 2026: Wichtige Änderungen in den Niederlanden
Die niederländische Regierung hat am „Prinzchentag“ ihr Steuerpaket für 2026 veröffentlicht. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
- Lucrative Investment Regime: Anpassung der Besteuerung indirekt gehaltener Beteiligungen (Carried Interest, Management-Pläne) durch Multiplikator 36/31. Keine Übergangsregelungen. Inkrafttreten: 1. Januar 2026.
- Grunderwerbsteuer: Senkung für Wohnimmobilien als Investition von 10,4 % auf 8 %. Nicht-Wohnimmobilien bleiben bei 10,4 %.
- Körperschaftsteuer: Keine Änderung:
19 % für Gewinne bis 200.000 €
25,8 % für höhere Gewinne. - Expatriate-Schema (30 %-Regelung): Ab 1. Januar 2026 sind höhere Lebenshaltungs- und Kommunikationskosten nicht mehr steuerfrei.
- Pillar II / Mindestbesteuerung: Umsetzung der OECD-Vorgaben und DAC6; Mindeststeuer 15 % für multinationale Unternehmen mit Umsatz ≥ 750 Mio. €; teilweise rückwirkend ab 31. Dezember 2023.
- Liquidationsverlust-Regime: Symmetrische Behandlung von Gewinnen und Kosten aus Währungsabsicherungen ab 1. Januar 2027.
Diese Maßnahmen zielen auf mehr steuerliche
Gleichbehandlung, internationale Regelkonformität und gezielte
Investitionsanreize, können sich aber durch die anstehenden
Wahlen noch ändern.
Unser Tax Team hat das gesamte Steuerpaket im folgenden englischen
Beitrag zusammengefasst und behält eventuelle Änderungen
im Auge:
In eigener Sache
BUREN stärkt Banking & Finance mit Corinne Schot als Partnerin
Wir freuen uns sehr, Corinne Schot als neue Partnerin in unserem
Banking & Finance-Team begrüßen zu dürfen. Mit
über 25 Jahren Erfahrung in den Bereichen Finanzierung,
Derivate und Finanzmarktregulierung bringt sie herausragende
Expertise in unsere Kanzlei ein.
Corinne war zuvor Managing Partner bei Baker McKenzie Amsterdam
– als erste Frau in dieser Position – und Mitglied des
EMEA+ Boards. Ihre Karriere führte sie außerdem zu
Houthoff und Allen & Overy.
Mit Corinne und der kürzlich hinzugekommenen Yongmei Evers Cai
verstärken wir unser Team erheblich. Damit unterstreichen wir
unseren Anspruch, Mandanten bei komplexen Finanztransaktionen und
regulatorischen Fragen auf höchstem Niveau zu begleiten.
Wir wünschen einen ruhigen Feiertag und ein schönes
verlängertes Wochenende!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr German Desk Team bei BUREN
The content of this article is intended to provide a general guide to the subject matter. Specialist advice should be sought about your specific circumstances.